Trance Logik

TranceLogik: Akzeptieren von logischen Inkongruenzen

Unter "trance logic" (Orne, 1959) wird die Toleranz gegenüber logischen Widersprüchen in Hypnose verstanden: Wird hochsuggestiblen Versuchspersonen suggeriert, daß sich außer ihnen und dem Versuchsleiter nichts im Versuchsraum befindet, und werden sie aufgefordert, sich im Raum zu bewegen, so umgehen sie den Stuhl, den sie "eigentlich" nicht wahrnehmen dürften (Orne, 1962). Geringsuggestible Versuchspersonen hingegen, die den hypnotischen Zustand nur simulieren sollen, stoßen gegen den Stuhl in der Meinung, daß sich auch hochsuggestible Versuchspersonen logisch verhalten würden. Bei einer hypnotischen Rückführung in die Kindheit (hypnotische Altersregression) kann es bei Versuchspersonen, die in der Kindheit noch nicht die Sprache des Versuchsleiters (z.B. Englisch oder Deutsch) beherrschten, geschehen, daß sie auf die Fragen des Versuchsleiters richtig in der Sprache ihrer Kindheit (z.B. Deutsch oder Portugiesisch) antworten (Orne, 1972; Bongartz & Bongartz, 1988, S.15). Dies ist aber 'unlogisch', da für die Versuchspersonen die Fragen in der Kindheit unverständlich gewesen wären. Experimentelle Untersuchungen der Trancelogik verwenden noch eine Reihe weiterer Aufgaben (Spanos, 1986, S. 462 - 466). Dabei zeigt sich, daß Phänomene der Trancelogik zwischen Simulanten und hypnotisierten, hochsuggestiblen Versuchspersonen trennen (z.B. Sheehan, Obstoj & McConkey, 1976; Spanos et al., 1985; Stanley, Lynn & Nash, 1986), aber Trancelogik bei hochsuggestiblen Versuchspersonen auch auftritt, ohne daß formell eine Hypnose induziert wurde (Ham & Spanos, 1974; Spanos et al., 1983).

Wenn irgendwelche der folgenden Charakteristiken der TranceLogik an einem Menschen zu beobachten sind, so ist zu vermuten, daß es sich dabei um die Existenz einen Trancezustandes handeln könnte. Um mehr Eigenschaften zu entdecken und den Trancezustand zu analysieren, ist es dann notwendig den zugrundeliegenden Loop (TranceGeneratingLoops) zu finden:

  • Das Fähigkeit zu kritischem Denken ist vermindert oder verschwindet, (vgl. Träume: Es gibt kein Nein, Unvereinbares existiert widerspruchslos nebeneinander, Zeitlosigkeit)
  • Eine Veränderung in der Körperwahrnehmung tritt ein, betrifft sowohl innere wie äußere Abläufe ( vgl:Träume: Flüge, Schweregefühl, Lähmung..)
  • Zunahme des Primärprozeßhaftes Denken (Denken in Bildern und Symbolen) und der Neigung Wörter und Silben wörtlich oder buchstäblich zu verstehen. ( Traum: Verschiebung, Verdichtung auf Gegenstände, Peraonen, in Form von Metaphern, Symbole, Gleichnisse)
  • Hypermesie oder die wahrnehmbar erhöhte Wiederkehr von Erinnerungen,
  • Verminderter Wille, Willenlosigkeit (Es ist sehr schwer bewußt auf seinen Traum Einfluß zu nehmen, ihn bewußt zu lenken und zu gestalten , außer im Klartraum vgl.Resch)
  • Belebung des Augenfeldes oder Halluzinationen
  • Fixierte Aufmerksamkeit, der Augen,( z. B. sog. "Goas-g`schau" im Bayrischen)
  • Nach innen gerichtete Aufmerksamkeit, Involviertheit innere Prozesse , in Kontakt mit dem eigenen Unbewußten,

Fragen:

Siehe auch:

-- MarcPilloud - 03 Nov 2003
Topic revision: r5 - 14 Jan 2005, UnknownUser
 
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